Norbert geht zum Plattenspieler, öffnet den Deckel und legt die Platte auf. Wenn er genau darüber nachdenkt, sagt Norbert, verbindet ihn diese Platte auch mit Carlos Santana, dem musikalischen Helden seiner frühen Jugend. Die Musik der Außenseiter bei Skikurs, jedenfalls an seiner Schule. Es verwundert also nicht, dass sein Lebensweg zur Arbeit als Musikproduzent geführt hat.
Durch Coltrane ist er dazu gekommen, sich mit fernöstlicher Philosophie zu beschäftigen. Das hilft in einem überheizten Business, klaren Kopf zu bewahren.
Also hat er sich hierher zurückgezogen, um zu leben, zu arbeiten, Freunde zu treffen und Musiker, mit denen er produziert. In einer Atmosphäre, die Norbert selbst als „West Coast“ beschreibt. Wie das südliche Kalifornien, ohne das Meer. Dafür mit einem Pool Haus, in dem Gäste übernachten nach Nachtschichten im hauseigenen Studio im Keller. Hier lagert auch der Teil der Plattensammlung, der nicht mehr ins Wohnzimmer passte. Musik querbeet, alle Genres, die naheliegenden ausgenommen, sagt Norbert.
Viele davon auf Auktionen erworben, wenn man einmal damit anfängt, die Arbeiten von Künstlern zu sammeln gibt es keinen vernünftigen Zeitpunkt, zu dem man damit aufhört. Und niemand sagt nein, wenn er eine Rarität entdeckt. Norbert kramt Relaxin’ with the Miles Davis Quintet aus dem Regal, auch so ein Klassiker. Danach das Bill Evans Trio “Sunday at the Village Vanguard“. Oder J.R. Monterose, den kennt tatsächlich nicht jeder. Norbert hat keine Platte, auf der er sonst noch mitspielt. Angeblich ist er Pithecanthropus Erectus von Charles Mingus zu hören, aber die hat er noch nicht gehört. Jedenfalls ein Tenorsaxofonist, komplett unterschätzt.