Wunschstories
 \ Katalin
Katalin / Ex-Soldatin
Ich kaufe es nur, wenn Du mir versprichst, dass man darauf ein cooles Haus hinbauen kann.
Dabei wurde es gar nicht das lange erträumte und vorgesehene Mehrfamilienhaus mit Freunden, sondern ein Kleingartenhaus. So spielt das Leben.
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Ausgangspunkt war ein Baugrund mit einer besonderen Geschichte, dessen Kauf an eine Bedingung für den Architekten geknüpft war. „Ich kaufe es nur, wenn Du mir versprichst, dass man darauf ein cooles Haus hin bauen kann“. Die Aufgabe war spannend, ein echtes Wunschhaus, verpackt in ein Kleingartenhaus, mit wenig Platz zur Verfügung und dem ausgeprägten Wunsch nach viel Licht.

 

Und doch kam es so wie erwartet. Um genau zu sein, nicht ganz wie erwartet, denn es kam besser. „Das wirklich Schöne war – wir hatten die ganze Zeit dieses Gefühl der Transparenz“. Was wird es kosten, was ist im Preis enthalten und hält diese Abmachung auch im Eifer der Bauarbeiten? Das gute Bauchgefühl hat sich bestätigt.

Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man verstanden wird. Als Ergebnis entstand ein Wunschhaus als Gestalt gewordene Wertvorstellung.

Spiegel und Stimulans des menschlichen Lebens, Denkens und Tuns eine besonderen Familie. Unser Zuhause, sagt der Philosoph Alain de Botton, ist ein zementierter Spiegel, der reflektiert, wer wir im Idealfall gern wären. Was sieht Katalin, wenn sie in diesen Spiegel schaut? „Immer noch diese Transparenz, mittlerweile auch in der Gestaltung des Hauses sichtbar“. So, wie die Beziehung der Menschen, die hier leben, ist auch das Haus. „Natürlich war es zu Beginn ungewohnt, von Glas umgeben zu sein, aber jetzt genieße ich es“. Und es sei ja auch kein großer Unterschied, ob einem jemand im Wohnzimmer beim Lesen zusieht oder im Garten. Das Wunschhaus wirft ein Bild von uns selbst und unserem Leben zurück. „Unser Zuhause als Spiegel dessen, was wir gern in ihm tun“, sagt Katalin. Und natürlich erfüllt es auch ein wenig mit stolz, wenn Menschen vor dem Haus stehen bleiben und Gespräche mit uns beginnen.

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"Wir formen unsere Gebäude, danach formen sie uns", sagte Winston Churchill.

Ein Blick auf die Bucket List. Haus gebaut, Sohn auf die Welt gebracht, auch schon einen Baum gepflanzt, ist noch was offen? Eigentlich nicht. „Wir genießen“, sagt Katalin. „Es hat sich viel verändert an meiner Sicht auf das Wohnen an sich seit wir hier eingezogen sind“. Jetzt wisse sie, was es bedeutet, schöner zu wohnen. Wenn Stararchitekt Rem Kohlhaas meint, man könne in jedem Haus glücklich oder unglücklich sein, nur machen manche Häuser unglücklicher als andere? „Dann macht dieses Haus glücklicher als andere“, sagt Katalin.

 

Die Betrachtung von Architektur kann Spaß machen. Ebenso wie das Leben mit Architektur. Sie kann verärgern und aufklärerisch wirken. Geschenkt. Aber Glück mithilfe von Architektur zu finden, klingt das nicht vermessen? Nein, sagt die Bauherrin. „Nicht nur haben wir das Glück der Bauenden empfunden, die sehen, wie etwas entsteht, was vorher nicht war. Es ist vor allem Glück der Nutzerinnen, die spüren, dass unsere Freude auch an dem Haus liegt. Das Haus als etwas, das wir als Rahmen unseres Lebens wahrnehmen“.

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Unser Zuhause als Spiegel dessen,
was wir gern in ihm tun.
Am Ende der Geschichte steht der Beginn der Geschichte.

Bei einem Vorsatz, der schon während der Planung gefasst wurde. „Das Erste, was wir nach der Fertigstellung tun werden, steht schon fest: Wir werden sitzen und rausschauen. Der Ausblick vom ersten Stock ist einfach herrlich, das sieht man jetzt schon“. Was man damals noch nicht sehen konnte: Ein 50 Jahre alter Rhododendron, der im Frühling weiss und rosa blüht.

Denn wie gesagt, es wurde schöner als erwartet.

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